Das war das 29. Wave-Gotik-Treffen 2022 – Rückkehr in eine Normalität nach zwei Jahren Pause. Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Freitag, den 24. Juni 2022 um 00:00 Uhr
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Das war das 29. Wave-Gotik-Treffen 2022 – Rückkehr in eine Normalität nach zwei Jahren Pause.
Eindrücke aus der Agra, vom Heidnsichen Dorf und beim Picknik
Freitag: Szenemusik im Felsenkeller und in der Agra, Nachtgesang in der Peterskirche
Die Welt des WGT beim VEID e.V.
Konzerthöhepunkte am WGT-Samstag
Treffpunkt Südfriedhof und WGT-Musik-Kammer, zwei außergewöhnliche Orte
Sonntag: Konzerthöhepunkte bis tief in die Nacht
Der letzte Tag des 29. WGT, Montag, der 6.6.2022
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WGT TitelbildNach drei Jahren fand endlich wieder ein "normales" Wave-Gotik-Treffen (WGT) über Pfingsten in Leipzig statt. Die nach dem Treffen hungrigen Fans fieberten diesem Ereignis mit viel Spannung entgegen, war es ja im Februar noch nicht sicher, ob die Coronaeinschränkungen bis zum Mai gelockert werden. Nun, die Situation erlaubte ein ungestörtes Begegnen in der Messestadt. Pressemeldungen nach dem WGT sprachen von einem Besuchereinbruch gegenüber der normalen Vorjahre. Man spricht von 5000 Besuchern mit WGT-Gesamtkarte weniger. Ganz so extrem möchte ich das nicht sehen, denn schließlich gibt es mehrere Gründe dafür. Inwieweit sich die Anzahl der schwarzen Gäste in der Messestadt tatsächlich reduziert hat, kann nur geschätzt werden. Vermutungen, das läge an den gestiegenen Vier-Tage-Ticket-Preisen sagen nur einen Teil der Wahrheit. Die Sorgen vor der Pandemie und vor Ansteckung hielten sicher auch einen Teil der Besucher zurück Dazu kommen noch die politische Weltlage und der Krieg in der Ukraine.

Zudem gab es mehrere kostenpflichtige parallele Veranstaltungen für die angereisten Gothics, die sehr gut genutzt wurden. Ein Freundeskreis, den die Liebe zu Wissenschaft und Kultur verbindet, Wissenschaft trifft Freundschaft (WTF) traf sich über Pfingsten im Kupfersaal in Leipzig. Vorträge, Lesungen, Diskussions-, Frage- und Antwortrunden boten Einblicke in spannende Themen. Mit dabei waren Lydia Benecke Christian von Aster und viele bekannte Autoren und Dichter. In der Tankbar in Leipzig wurde ein musikalisches Programm für die Elektrofans der Szene angeboten. Tages- und Wochenendtickets standen zur Verfügung. In der "Pittler Halle Heinrich - Das lebendige Museum" fand am 6. Juni eine Dunkelromantische Nacht zum WGT im Pittler statt, bei der bekannte Musiker, wie DTORN und DELVA, live zu erleben waren.
Unabhängig davon, konnte man an vielen Stellen in der Stadt, kostenfreie Momente erleben, die die Welt der dunklen Subkultur nach Leipzig brachte. Das umfangreiche Angebot des WGT lockte viele Besucher in die Konzerthallen, zu Vorträgen, klassischen Konzerten und Ausstellungen und in die Welt des Mittelalters. Die Veranstaltungen waren wieder so vielfältig, dass für jedes schwarze Herz etwas dabei war.

Fazit:

Das Org-Team zog eine positive Bilanz der vier Festivaltage. Das gemeinsame Zusammensein und das Feiern der eigenen Kultur stand die ganze Zeit im Mittelpunkt. Viele Besucher sind mit einem glücklichen Gefühl nach Hause zurückgekehrt, endlich wieder in der normalen Welt angekommen zu sein. "Es hat sich eindrucksvoll gezeigt: Der Geist des WGTs ist ungebrochen - auch nach 3 Jahren Zwangspause. Wir als Organisatoren schaffen den Rahmen für dieses wunderbare Refugium und Ihr füllt dieses aus, erweckt es zum Leben", so heißt es im Statement. Man freue sich bereits auf das Jubiläum. "Unsere Planungen für das 30. WGT haben bereits begonnen. Wir werden alles daransetzen, ein außergewöhnliches, diesem großen Jubiläum angemessenes Programm für Euch zusammenzustellen. Wir danken Euch für Eure langjährige Begeisterung und Treue und freuen uns auf ein weiteres unvergessliches Miteinander zum 30. Wave-Gotik-Treffen vom 26. bis 29. Mai 2023 in Leipzig!"

Ausführliche Fotogalerie: --> hier <--

Vielen Dank an die WGT Festivalgesellschaft für Akkreditierung und Fotopass!


Eindrücke aus der Agra, vom Hauptbahnhof, vom Heidnischen Dorf und beim Viktorianischen Picknick

Schnell füllte sich Leipzig und das Agra-Gelände mit den vorwiegend in Schwarz gekleideten Besuchern aus aller Welt. Erste Eindrücke gibt es vom Heidnischen Dorf und von der Kunstausstellung von Sarah Horwath im Agra-Cafe.

© Wolfgang Hesse© Wolfgang Hesse









In den Arkaden im Hauptbahnhof gab es unter dem Titel "Necropolis" Malerei und Kunst aus Mexico zu sehen. Diverse Darstellungen von Skulls (Totenköpfe) waren hier zu sehen. Durch die vielen Gäste über Pfingsten in der Stadt gab es großes Interesse für diese Ausstellung.












Das viktorianische Picknick bei tollem Wetter war wie immer ein Anziehungspunkt für viele Leipziger und WGT Besucher. Überall auf der großen Wiese am Musikpavillon wurden die Picknickkörbe aufgestellt, oder kleine Kaffeetafeln errichtet. Natürlich dominierten hier die fantastischen Kostüme und Kreationen, einfach immer eine Augenweide. Obwohl in diesem Jahr wieder das Schwarz bei den WGT-Besuchern in der Stadt dominierte, so konnte man in der Sonne viele aufwändige, farbenprächtige und spektakuläre Kostüme bewundern. Für viele ist das Picknick der Höhepunkt des Jahres, wo die ganze Vorbereitung auf diesen Tag in die Welt getragen wird. Obwohl viele Gothics das "Kostümieren" ablehnen, so sei allen, die den Freitag im Park zu einem Anziehungspunkt werden lassen, danke gesagt, denn dieses Nachmittag stimmt doch viele Besucher auf die Festivaltage so richtig ein. Leider steht bei vielen Berichten in der Presse, nur das "Verkleiden" im Fokus. Die Musik und das sich Wiedersehen sind jedoch die wichtigsten Punkte, die das WGT ausmachen.



Freitag: Szenemusik im Felsenkeller und in der Agra, Nachtgesang in der Peterskirche


Die erste Band am Freitag um 19 Uhr in der großen Agra Halle, war in diesem Jahr Letzte Instanz. Die Brachialromantiker eröffneten das Programm mit Ehrenwort, den Titelsong des gleichnamigen aktuellen Albums. Das erste Mal mit auf der Bühne, der neue Bassist der Band Bora Öksüz. Alle Bands in der größten Konzerthalle beim WGT konnten ein volles Set spielen, so also auch Letzte Instanz. Mehrere Songs vom Album Ehrenwort waren zu hören, doch auch alle Klassiker, wie Jeden Morgen, Der Geigenschüler, Sonne und Rapunzel. Für die Band um Holly Loose war das die erste große Show nach der Pandemie und die Band wurde gefeiert von ihren Fans, die zahlreich gekommen sind.
In diesem Sommer haben Letzte Instanz die Gelegenheit bei vielen Festivals und Open Air Veranstaltungen die konzertlose Zeit zu kompensieren. Die Band ist heiß darauf und steht in den Startlöchern.

Im Felsenkeller eröffneten Devil-M den Konzertreigen. Devil-M ist ein deutsches Industrial-Projekt mit Einflüssen des Rock. Frontmann ist Astharat.
Der Name Devil-M geht auf eine 2002 entworfene Zeichnung von Frontmann Astharat zurück, in der ein Graffiti des Buchstabens M mit Hörnern zu sehen war.
Der Musikstil ist nur schwer auf ein Genre eingrenzbar, da verschiedene Musikrichtungen bzw. Einflüsse kombiniert werden, etwa Industrial Rock, Experimental, Alternative Rock, EBM und Elemente des Psychedelic.




Der MDR-Rundfunkchor in der Peterskirche

Ein außergewöhnlicher klassischer Höhepunkt für viele WGT-Besucher war der Nachtgesang in der Peterskirche. Der MDR-Rundfunkchor entführte die Zuhörer in eine Welt von Klängen, die die Faszination der Nacht widerspiegelten. Mit Marcus Creed stand ein Dirigent am Pult, der in den letzten Jahrzehnten wie kaum ein anderer die Chorszene geprägt hat und bei seiner ersten gemeinsamen Arbeit mit dem MDR-Rundfunkchor die Freude am Unerwarteten mit den Sängerinnen und Sängern teilt. Unter anderen erklang die moderne Komposition von Toshio Hosokawa: "Die Lotosblume" als eine Hommage à Robert Schumann für gemischten Chor und Schlagzeug (Michael Weilacher).




Die Welt des WGT beim VEID e.V.

Das ganz besondere Anliegen des Bundesverbandes verwaiste Eltern und trauernde Geschwister e.V. stand wie in den Vorjahren im Mittelpunkt des Programms vor der Geschäftsstelle des Vereins. Schirmfrau Luci van Org sieht in "ihrer" Szene Menschen, die vor dem Anliegen des Vereins nicht die Augen verschließen. Sonst finde sie kaum Unterstützer für die Arbeit des Vereins, weil viele Menschen mit dem Thema Tod, insbesondere von Kindern nichts zu tun haben wollen. Um den Tod eines Kindes zu verarbeiten bedarf es viel Fürsorge für die Eltern, wie auch die trauernden Geschwister. Diese Hilfe bietet der VEID e.V. an und braucht natürlich Unterstützung. Die Veranstaltung diente dazu, Menschen über den Verein zu informieren und gleichzeitig Spenden zu sammeln.

© Wolfgang HesseAm ersten Tag dem Samstag hat Luci van Org wieder befreundete Künstler der schwarzen Szene eingeladen und ein hochkarätiges Programm gestaltet. Christian von Aster las aus seinem aufwändig illustrierten Buch „Eine Socke namens Rechts“.
Dabei handelt es sich um kein politisches Thema, wie man vermuten mag, sondern tatsächlich um eine rechte Strumpfsocke, die auf der Suche nach ihrer linken ist und dabei viele Abenteuer erlebt.






© Wolfgang HesseKein geringerer als Oswald Henke war ebenso hier anzutreffen. Da der Meister der dunklen Lyrik bei seiner Leseperformance gerne steht und sehr viele Worte spontan neu entdeckt und das Ablesen drei Jahrzehnte alter Worterinnerungen verbal auch körperlich interpretiert, konnte man bei diesen Ereignissen getrost von einem Zeitmoment abseits einer drögen Autorenlesung ausgehen. Es waren manchmal Goethes Erben, Henke oder Artwork Texte aber auch Erziehungsratschläge oder Wortbeiträge, die in so gar keine Schublade passten.




© Wolfgang HesseMusikalisch war dieser erste Tag geprägt mit ganz außergewöhnlichen Darbietungen.
In nur 24 Stunden entstand das zweite Album von „Spinne am Abend“, dem musikalischen Kunstprojekt des Berliner Autors Benjamin Schmidt. Gemeinsam mit Axana präsentierte er die neuen Songs erstmals live. Seine Musik und Texte sind minimalistisch, elektronisch, er ein Frankenstein aus Gothic, Punk und einem Schuss nonchalanter Poesie. Auf dem Album wirkte auch Lucina Soteira, alias Luci van Org mit.




© Wolfgang Hesse© Wolfgang HesseLuci van Org präsentierte an diesem Tag das erste Soloprojekt ihrer musikalischen Laufbahn: „LUCINA SOTEIRA“ vereint all ihre musikalischen Skills. Luci singt, schreibt und programmiert im Alleingang, spielt alle Instrumente selbst, mixt und mastert die Tracks allein. Der so entstehende "Dark Ritual Pop" ist ein musikalisch - magisches Mysterienspiel in Deutsch, Englisch und Latein, das sie - unterstützt von ihrem geheimnisvollen Mitstreiter Phoebus Morio im VEID e.V. akustisch zum Besten gab.

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Nach „Adversus“ ist „DTORN“ nun das neue musikalische Abenteuer des Liedermachers, Vokalisten und bildenden Künstlers Torsten Schneyder. Nachdenkliche Liederkunst irgendwo zwischen Darkwave, Folk, Neoklassik, Dark Chanson und experimenteller Elektronik in kleiner, feiner unplugged – Besetzung war einer der Höhepunkte am ersten VEID-Programm-Tag. Das Debütalbum DTORN ist während der Pandemie im Jahre 2020 entstanden. Nachdenklich, schwarzromantisch und mit einer kohlenschwarzen Prise Existenzialismus gewürzt, singen DTORN von den zeitlosen Dingen, die wirklich zählen: Liebe, Tod und den unerreichbaren Ufern auf der anderen Seite eines gefährlichen, unergründlichen Meeres.
Fast das komplette Album, sowie ein paar neue Songs haben DTORN den Besuchern vor Ort mitgebracht. Am gleichen Abend gaben sie ein viel umjubeltes Konzert im Pitters.


Konzerthöhepunkte am WGT-Samstag

© Wolfgang HesseIm Felsenkeller gab es unterdessen ein "Best Of" des bekannten Elektronik Duos "Schneewittchen", die Band um Marianne Iser und Thomas Dude. Vor gut gefülltem Hause erklangen Songs, wie Ohne Liebe, Der Tod hat sich verliebt oder Du musst an dich glauben.
















Im Heidnischen Dorf zeigten sich Corvus Corax, die Könige der Spielleute wieder einmal vor großer mittelalterlicher Kulisse ihrem Publikum. Mit vielen Instrumenten und in spektakulärem Outfit erklangen die Songs und Musikstücke, die die Fans kennen und lieben. Aktuell haben die Spielleute ein neues Album an den Start gebracht. Es heißt Era Metallum und bringt das Mittelalter in den Metal. Hier ist die Zusammenarbeit mit Alan von Primordial und Sabina Classen zu erleben. Neben neuen Songs ist auch Bekanntes im "Metal-Gewand" auf dem Album zu finden.

Engel











In der Agra standen am Samstagabend Welle Erdball und VNV-Nation auf dem Programm. Wie erwartet war der Ansturm zu beiden Konzerten sehr groß. Welle Erdball gaben eine farbenprächtige Show mit allem, was man von ihnen kannte. Vor VNV-Nation füllte sich die Halle zunehmend, so dass tatsächlich ein Einlassstopp verhängt werden musste. Die Halle tobte, als Ronan Harris gut gelaunt die Bühne betrat. Knapp 90 Minuten feierte das Publikum die Hits des Alternative Electronic Projekt, deren Gründung bis ins Jahr 1990 zurückgeht.



Treffpunkt Südfriedhof und WGT-Musik-Kammer, zwei außergewöhnliche Orte.

© Wolfgang Hesse© Wolfgang Hesse
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Auch zum 29. WGT gehörten Veranstaltungen auf dem Südfriedhof in Leipzig, nahe dem Volkerschlachtdenkmal. Dieser gilt zu recht als einer der größten und schönsten Parkfriedhöfe in Deutschland. Diesmal lud Dr. Anja Kretschmer neben ihren berühmten Friedhofsführungen zu einem musikalisch Literaturnachmittag in die Trauerhalle ein. Zusammen mit dem Duo Signalfarbe Schwarz (Robert Meyer am Theremin & Roman Zilski an Synths/Percussion) hieß es „3G – Gräberpoesie, Gruftgeflüster und Geistermusik“ – Poetisches und Mystisches aus drei Jahrhunderten. Zu hören waren Gedichte und Texte bekannte Literaten, wie Anette von Droste-Hülshoff, Hermann Hesse, Theodor Storm und Heinrich Heine. Die Inhalte wurden von den Musikern in Klang improvisiert. Es war sehr lohnenswert, diese Veranstaltung zu besuchen.

WGT-Musik-Kammer in der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“

© Wolfgang HesseIm Rahmen der WGT Musik Kammer wurde für die Besucher eine Reihe von Konzerten in der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“ im Zentrum der Stadt angeboten. Da über Pfingsten auch das Leipziger Stadtfest stattfand, standen diese Konzerte allen offen. Am Sonntag um 16 Uhr hieß es „Nordlichter“ – Wo der Gletscher den Himmel berührt". Die Natur Islands findet sich in den Liedern isländischer Komponisten, wie Sigfús Einarsson, Páll Ísólfsson, Atli Heimir Sveinsson und Edvard Grieg wieder. Gudrun Ingimarsdóttir (Sopran) und Samuel Waffler (Klavier) brachten diese zu Gehör. Die Sängerin sprach über die Landschaft Islands, die Sehnsucht danach und wie isländische Komponisten das in Musik umgesetzt haben. Unter anderen erklangen auch Sechs Lieder Op. 48 von Edward Grieg. Dieses Konzert war eine gute Gelegenheit, dem Trubel des Stadtfestes zu entfliehen. 


Sonntag: Konzerthöhepunkte bis tief in die Nacht

Nach einer gefühlten Ewigkeit waren Lacrimas Profundere endlich wieder mal live zu erleben. Der Auftritt aus dem Jahre 2009 in der Agra-Halle ist noch in guter Erinnerung geblieben. Diesmal wollten die Münchner den Felsenkeller rocken. Lacrimas Profundere (lateinisch Tränen vergießen) ist eine deutsche Dark-Rock- und Gothic-Metal Band aus Waging am See, die sich 1993 gründeten. Julian Larre ist seit 2018 der neue Frontmann und hat eine tolle Bühnenshow im Felsenkeller auf die Bretter gelegt. Er versteht es, die Zuhörer zu animieren und die Stimmung im Saal anzuheizen. Natürlich gab es jede Menge bekannter Songs zu hören, aktuelle und Klassiker. Darunter: My Release in Pain, The Letter, Celestite Woman, Ave End und Father of Fate.
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Davor gaben sich noch Nachtblut die Ehre, eine Band, die eine große Fangemeinde inspirierte in den Felsenkeller zu kommen.










Sonntag: Lange Nacht der Headliner

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The 69 Eyes gaben ein viel umjubeltes Konzert in der Agra-Halle

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Höhepunkt am Sonntagabend war erneut Lacrimosa. Tilo Wolf und Anne Nurmi präsentierten viele Songs vom aktuellen Album Leidenschaft aus dem Jahre 2021. Daneben gab es in der fast zweistündigen Show "fast" alle Hits der Band aus der Schweiz. Darunter nicht zu vergessen Der brennende Komet aus dem Jahre 1998 und Lichtgestalt aus dem Jahre 2005.

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Als Mitternachtsspezial folgte danach Gary Numan. Gary Numan, am 8. März 1958 in Hammersmith, London geboren; heißt mit eigentlich Gary Anthony James Webb, ist ein britischer Musiker und Pionier des Elektropop und Synthie-Pop. Er zeigte zu später Stunde viel Dynamik auf der Bühne und begeisterte mit Musik und Show auch den letzten der anwesenden WGT-Besucher in der Agra-Halle.



Der letzte Tag des 29. WGT, Montag, der 6.6.2022









Einen ganzen Vortragsmarathon hat in diesem Jahr Mark Benecke hingelegt. Gleich dreimal war sein Vortrag in der Agra-Halle 4.2. zu verfolgen. Natürlich waren auch hier alle Plätze in dieser großen Halle in Kürze vollends besetzt. Im Mittelpunkt des Vortrags stand der Film "Schweinchen", der von Mark und Studenten entstand. Hier wurde im Zeitraffer gezeigt, wie tote Tiere in kürzester Zeit verwesen. Ausgehend von dem Gelege, dem Schweiß, mancher großer Fliegenarten entwickeln sich Maden, dich sich nach und nach durch die Haut der Schweinchen fraßen.
Als Höhepunkt beim letzten Vortrag am Montag präsentierten Bianca Stücker und Mark Benecke live den Song Chelsey Hotel No.2 von Leonhard Cohen als ein großes Extra. Bianca Stücker selbst war mit ihren Bruxas Solis am Samstag im Schauspielhaus zu erleben.

© Wolfgang HesseWer Schöngeist nicht kennt, dem ist etwas entgangen. Die Band um Timur Karakus bringt sechs Musiker auf die Bühne. Deutsche Texte und ein Sound im Dark- oder Gothic Rock reißen mit. Es war übrigens der dritte WGT-Auftritt 2022. Gegründet wurde die Band im Jahre 2006. Aus der großen Auswahl an Songs waren unter anderen Auge und Auge, Zusammen allein und Unsterblich zu hören. Es lohnt sich einmal in die Musik der Band hineinzuhören.






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Die Leipziger Band "The Fright" war in diesem Jahr wieder im Täubchental dabei. Vor wenigen Wochen veröffentlichte Nils Lon Fright und Chris North ein neues Album "Voices Within". Im neuen Stil zeigen die Musiker die ganze Breite ihres Könnens. Dieses Album war natürlich auch die Grundlage für die Show beim WGT. Leider haben einige technische Mängel den Auftritt etwas gedämpft. Lon entschuldigte sich dafür. Doch die Stimmung im Saal war prächtig, denn die Band hat sehr viele Anhänger in der Szene.


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Einige echte Leckerbissen gab es am letzten WGT-Tag im Heidnischen Dorf zu erleben. Beginnen wir mit Ragnaröek. Das ist eine deutsche Mittelalter-Rock-Band aus Schwerin, die 2005 gegründet wurde. Sie zelebrierten ein tolle Show im Heidnischen Dorf mit einer großen Zahl an Mitwirkenden auf der Bühne. Eine Feuershow, Tanz und Aktion erweckten die mitreißende Musik von Ragnaröek zum Leben.

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Patty Gurdy war mit ihren Solo Projekt Patty Gurdy’s Circle das erste Mal vor Publikum.
Mit auf der Bühne Bodensky (Gitarre) und Simon Michael (Drums) von Subway to Sally. Neue Songs und mitreißende Cover kamen beim WGT Publikum gut an! Patty Gurdy (bürgerlich: Patricia Büchler, * 1997) ist eine Drehleier-Spielerin, Sängerin und Songwriterin aus Deutschland. Patty Gurdys Künstlernachname leitet sich von der englischen Bezeichnung für die Drehleier – hurdy-gurdy ab. Drehleier spielt sie seit 2014, nachdem sie zuvor Klavier und andere Instrumente erlernt hat.
Ihre Musik bezeichnet sie selbst als Dark Folk Pop. Sie war Mitglied der deutschen Bands Harpyie und Storm Seeker. Im Oktober 2018 begleitete sie die deutsche Rockband ASP auf deren „Zaubererbruder Live & Extended Tour".

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Bleiben wir noch im Heidnischen Dorf, Tanzwut waren dort die letzte Band des WGT 2022,
Teufel war täglich mit seinem Puppentheater  Theatrum Diaboli im heidnischen Dorf zugegen. Eine fast zwei Stunden Show schickte die begeisterten Fans vor der Heidenbühne nach Hause.
Tanzwut ist eine 1997 in Berlin gegründete Mittelalter-Rock-Band. Der Name ist aus dem Mittelalter entlehnt: Als Mitte des 14. Jahrhunderts die Pest in Europa herrschte, wurde manchmal so lange ekstatisch getanzt, bis die Leute zusammenbrachen oder starben. Man hatte die Tanzwut, um Erschöpfung und Leid zu entkommen.